Ich weiß, dass ich Pausen brauche. Und trotzdem ist es oft unglaublich schwer, sie mir zu nehmen. Kennst du das auch?
In meinen Beratungen spreche ich viel über Selbstfürsorge – über das Wahrnehmen der eigenen Grenzen, über das Recht auf Erholung, über die Wichtigkeit von Pausen. Ich weiß, wie notwendig das alles ist. Aber dann stehe ich mitten im Alltag vor genau dem gleichen Dilemma: Was, wenn es einfach nicht geht?
Denn die Realität kennt keine Stopp-Taste. Es gibt Verpflichtungen. Termine. Erwartungen. Menschen, die auf mich zählen. Und manchmal sagt mein Körper mir ganz deutlich: Stopp! Ich brauche Ruhe. Aber der Alltag macht keine Pause, nur weil ich es bräuchte.
Ich frage mich oft: Warum fällt es so schwer, auf dieses innere Signal zu hören? Warum drücke ich es weg, obwohl ich doch genau weiß, dass es wichtig ist?
Warum sind Pausen so schwer?
Es gibt viele Gründe, warum es uns schwerfällt, uns eine Pause zu erlauben – selbst wenn wir spüren, dass wir sie brauchen.
1. Der Druck von außen ist real.
Verpflichtungen im Job, Verantwortung in der Familie, Erwartungen im sozialen Umfeld – all das nimmt Raum ein. Selbstfürsorge ist wichtig, ja, aber wie oft scheint sie im Alltag einfach nicht umsetzbar?
Vielleicht hast du es auch schon erlebt: Du fühlst dich erschöpft, aber es gibt so viele Dinge, die erledigt werden müssen. Du denkst dir: Ich kann doch nicht einfach alles liegen lassen! Also machst du weiter – oft auf Kosten deiner eigenen Energie.
2. Grenzen setzen ist schwer.
Viele von uns haben gelernt, zu „funktionieren“. Wir sind es gewohnt, zuverlässig zu sein, für andere da zu sein, Erwartungen zu erfüllen. Und manchmal bedeutet das, dass wir unsere eigenen Bedürfnisse hintanstellen.
Das Problem: Wenn wir immer über unsere Grenzen gehen, werden wir irgendwann ausgebrannt und überfordert. Doch selbst wenn wir das wissen, fällt es schwer, rechtzeitig auf die Bremse zu treten.
3. Pausen helfen nicht immer sofort.
Manchmal nehmen wir uns eine Pause – und fühlen uns trotzdem erschöpft. Dann kommt das Gefühl auf, dass es „sowieso nichts bringt“. Doch Erholung ist nicht immer unmittelbar spürbar. Der Körper und die Seele brauchen Zeit, um sich zu regenerieren.
Das Schwierige daran: Wenn wir nur Pausen machen, um „sofort wieder fit“ zu sein, dann sehen wir sie als Mittel zum Zweck – und nicht als echten Ausdruck von Selbstfürsorge.
Was kann helfen, wenn Pausen schwerfallen?
Ich bin selbst noch dabei, das herauszufinden. Aber ein paar Dinge helfen mir – und vielleicht helfen sie dir auch:
1. Auch kleine Pausen sind wertvoll.
Pausen müssen nicht immer groß sein. Manchmal reicht ein bewusster Atemzug. Eine Tasse Tee ohne Ablenkung. Ein Nein zu einer Kleinigkeit. Ein Moment der Stille.
Wir dürfen aufhören, Pausen nur dann als „gültig“ zu betrachten, wenn sie mehrere Stunden oder einen ganzen Tag dauern. Auch kleine Erholungspunkte im Alltag zählen.
2. Perfektion loslassen.
Du musst nicht alles schaffen. Du musst nicht immer „durchziehen“. Du darfst müde sein. Und du darfst dir Ruhe gönnen, ohne dass du sie dir erst „verdient“ hast.
Selbstfürsorge heißt nicht, perfekt darin zu sein, gut für sich zu sorgen. Sie heißt, es immer wieder zu versuchen – auch wenn es nicht immer gelingt.
3. Sanfter mit sich selbst sein.
Ich frage mich oft: Was würde ich einer guten Freundin sagen, die sich ausgebrannt fühlt?
Ich würde ihr nicht sagen: „Reiß dich zusammen, du musst weitermachen.“
Warum sage ich es dann manchmal zu mir selbst?
Vielleicht hilft es dir auch, dir selbst mit mehr Mitgefühl zu begegnen. Zu akzeptieren, dass es Tage gibt, an denen du mehr schaffst – und Tage, an denen du langsamer machen musst.
4. Selbstfürsorge als Prozess sehen.
Manchmal gelingt es uns gut, auf uns zu achten. Manchmal weniger. Und das ist okay.
Selbstfürsorge ist nichts, was man „abhaken“ kann. Sie ist ein Prozess, in dem wir immer wieder dazulernen.
Wie ich in meiner Beratung damit umgehe
Ich weiß, wie schwer es ist, auf sich selbst zu hören, wenn Verpflichtungen drücken. Ich kenne das Ringen zwischen „Ich müsste mich ausruhen“ und „Aber ich kann doch nicht einfach alles liegen lassen.“
Genau deshalb begleite ich Menschen dabei, ihre eigene Balance zu finden – alltagstauglich, realistisch, ohne starren Druck. Nicht nach Regeln, sondern so, dass es im eigenen Leben wirklich umsetzbar ist.
➡️ Wie geht es dir mit Pausen? Fällt es dir leicht, sie dir zu nehmen – oder kennst du den inneren Kampf auch?
Warum fällt es gerade Hochsensitiven so schwer, sich Pausen zu erlauben?
Obwohl hochsensitive Menschen Erschöpfung oft viel früher spüren, fällt es ihnen besonders schwer, rechtzeitig auf sich zu achten. Warum ist das so?
Genau darüber spreche ich in meinem Workshop – und darüber, wie du lernen kannst, besser mit deinen Grenzen umzugehen.
👉 Mehr Infos dazu findest du hier:
Fazit: Pausen sind ein Lernprozess
Es ist nicht einfach, sich Pausen zu erlauben – aber es ist wichtig. Der Alltag wird sich nicht von selbst entschleunigen. Es liegt an uns, immer wieder Wege zu finden, gut für uns zu sorgen.
Und wenn du noch auf der Suche nach deiner eigenen Balance bist: Du bist nicht allein.
Was denkst du darüber? Fällt es dir leicht, dir Pausen zu nehmen – oder kennst du den inneren Widerstand auch? Ich freue mich auf den Austausch mit dir! 💛
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